Plauen - Stadt der Spitze

"Was weiß ich von Plauen ?   Gelebt habe ich nicht in dieser Stadt.
Wird sie sich mir offenbaren ?   Werde ich Ihre Menschen erkennen ?"

(Einleitung eines Buches über die Stadt Plauen)



Was man über Plauen wissen sollte ?

Wie man nach Plauen kommt ?

Was man unbedingt sehen muß ?

Plauener Stadtsiegel von 1329

Plauener Stadtansicht



Aus der Stadtgeschichte  

1122

anläßlich der Weihe der Johannis-Kirche erfolgt die erste urkundliche Erwähnung der Siedlung "vicus plawe"
(man geht aber davon aus, daß bereits um 900 erste slawische Siedlungen auf dem Territorium Plauens entstanden)

1224

Plauen erhält das Stadtrecht (Plauen wird als Stadt mit besonderen Rechten bezeichnet)

1244

die Stadtgrenze wird mit der Gründung der Neustadt erweitert

1329

Verwendung eines Stadtsiegels (das sogenannte "sigillum civium in plawe"), daß das noch heute gültige Stadtwappen zeigt (siehe Seitenanfang und Hintergrund)

1430

Hussiten belagern und erobern das Schloß und brannten es nieder, ein großer Teil der Stadt ging in Flammen auf

15. Jh.

die Tuchmacherei entwickelt sich

1521

Beginn der Reformation

1548

die Stadt brennt erneut nieder, ausgelöst durch einen Büchsenschuß

1566

über ein Viertel der Bevölkerung Plauens wird durch die Pest dahingerafft

1569

Plauen wird an Sachsen verkauft

16. Jh.

die Baumwollweberei verdrängt zunehmend die Tuchmacherei und Zeugherstellung

1602

Plauen wird Hauptstadt des "voigtländischen Kreißes", hier leben höchstens 3.500 Einwohner

1632

General Holk, der "Schinder der Vogtländer" fiel auf Befehl Wallensteins mit seiner Armee in die Stadt ein, plünderte, brandschatzte und mordete fürchterlich (der 30-jährige Krieg dauert schon 14 Jahre)

1633

die Pest kommt erneut nach Plauen, über die Hälfte der Bevölkerung kommt dabei ums Leben, unter ihnen auch General Holk

1644

mindestens vier schwedische Regimenter belagern Plauen

1697

die Sächsische Fahrpost fährt von Dresden über Plauen nach Nürnberg

1701

Errichtung der ersten zentralisierten Manufaktur

1780

die Stickerei wird zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig der Stadt

1810

die Baumwollspinnerei und die Lang- bzw. Plattstichstickerei entsteht als neuer wichtiger Industriezweig

1812

Napoleon zog mit seiner Armee (über 126.000 Mann) durch Plauen, auf dem Weg nach Rußland

1813

auf seinem Rückzug kommt Napoleon erneut durch Plauen, mit deutlich weniger Soldaten

1831

in Plauen leben ca. 8.500 Einwohner

1833

obwohl der Turnsport von der Reaktion verboten wurde, gründet Otto Leonhard Heubner, ein Sohn der Stadt Plauen, einen Turngarten und sieben Jahre später eine städtische Turnanstalt. Sehr schnell verbreitete sich die Turnbewegung von Plauen aus zuerst über das Vogtland und dann über ganz Sachsen.

1844

ein schwerer Brand zerstört erneut große Teile der Stadt

1848

Eröffnung der Eisenbahn-Teilstrecke Plauen - Hof der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn

1851

Erweiterung der Eisenbahnverbindung über Reichenbach nach Leipzig (nach dem Bau der Göltzschtal- und Elstertalbrücke)

1857

mit der Maschinenstickerei wird der Grundstein für einen neuen Industriezweig gelegt

1860

Bau eines Krankenhauses

1871

in Plauen leben ca. 23.000 Einwohner

1877

die Kunstgewerbliche Fachzeichenschule wird in Plauen gegründet, die erste Kunstschule für die Textilindustrie in Deutschland

1880

Beginn der maschinellen Herstellung von Tüll- und Ätzspitze, Ausgangspunkt für die Plauener Spitze
Es beginnt ein rasanter wirtschaftlicher Aufschwung der Stadt, die Einwohnerzahl steigt auf über 34.000 an.

1881

die Vogtländische Maschinenfabrik AG entsteht und entwickelt sich zu einem der weltgrößten Stickereimaschinenhersteller des 20. Jahrhunderts (später werden außerdem noch Webstühle, Druckmaschinen, LKW, Busse, Taktstraßen u.a. hergestellt)

1890

in Plauen haben nun ca. 46.700 Einwohner ihren Hauptwohnsitz

1894

die Plauener Straßenbahn nimmt ihren Fahrbetrieb auf

1899

die erste Rotationsdruckmaschine wird gebaut

1900

die Plauener Spitze wird am 18. August auf der Weltausstellung in Paris mit dem "Grand Prix" ausgezeichnet und ist noch heute national und international gefragt (siehe auch Spitzenmuseum)
Inzwischen leben ca. 92.000 Einwohner in Plauen.

1904

Plauen überschreitet die Grenze von 100.000 Einwohner und wird damit zur Großstadt

1905

das Syratal-Viadukt, die heutige Friedensbrücke, wird eingeweiht (damals die größte Steinbogenbrücke mit der größten Spannweite Europas)

1907

Plauen erhält den Status einer kreisfreien Stadt

1912

in Plauen leben, begünstigt durch den wirtschaftlichen Aufschwung, über 128.000 Einwohner. Damit war Plauen die Stadt mit den meisten Millionären in Deutschland.
in Plauen sind über 16.000 Stickereimaschinen im Einsatz

1914 - 1918

im ersten Weltkrieg verlieren über 3.000 Einwohner ihr Leben. Ungefähr 1.700 Plauener wurden zu Kriegsgefangenen.

1923

Obwohl die Inflation in Plauen Einzug hält, bleibt die Einwohnerzahl mit ca. 110.000 noch stabil.

1929 - 1933

die Weltwirtschaftskrise sorgt für die höchste Arbeitslosenquote Deutschlands (über 50 %, gemessen an der Einwohnerzahl)

1944 / 1945

über 6.500 Einwohner fielen dem 2. Weltkrieg bisher zum Opfer und obwohl keine militärische Notwendigkeit mehr bestand, wird Plauen mit 14 englisch-amerikanischen Bombenangriffen (von September 1944 bis April 1945) zu 75 Prozent zerstört, fast 3.000 Einwohner sterben, eine Zählung ergibt ca. 12.600 Bombentrichter. Plauen war damit eine der meistzerstörten Städte der gesamten späteren sowjetischen Besatzungszone (mehr als z. B. Dresden mit ca. 60 %). Beim letzten Bombenangriff am 10.April 1945 zerstörten die 1.965 Tonnen abgeworfenen Sprengstoffs etwa 164 Hektar des Stadtgebietes.

1945 / 1946

der amerikanischen Besetzung vom 16. April 1945 bis 30. Juni 1945 folgte ab 1. Juli 1945 die sowjetische Besetzung (das Vogtland wird gegen West-Berlin "getauscht").
In Plauen leben noch ca. 78.700 Menschen.

1949 - 1989

40 Jahre Sozialismus und kommunistische Herrschaft bringen die Stadt "bewußt" an den Rand der Bedeutungslosigkeit, lediglich solche "Export-Schlager" wie z.B. Plauener Spitze, Druckmaschinen, Taktstraßen oder Plauener Gardine werden weiter in der ganzen Welt "verkauft"

1950

die Zahl der Einwohner ist seit dem Ende des 2. Weltkriegs auf ca. 84.000 gestiegen

1955

Am 17. September wird das 1. Plauener Spitzenfest feierlich eröffnet. Das Fest dauert eine Woche. Danach findet die Festwoche jährlich statt (mit einigen Unterbrechungen von 1960-1963 und 1969).

1964

Das Parktheater (im Stadtparkgelände) mit 2350 Zuschauerplätzen wird mit dem 6. Spitzenfest eingeweiht.

1974

Das Gelände des Parktheaters wurde mit Verkaufsbungalows und Kaffeegärten umfassend ausgebaut
Zeitgleich mit der Festwoche zum 15. Spitzefest wird die 750-Jahr-Feier Plauens begangen.

1980

in Plauen leben ca. 79.000 Menschen

1987

noch zu DDR-Zeiten wird eine Städtepartnerschaft mit Hof/Saale (damals BRD) begründet

1989

  • In der Nacht vom 4. zum 5. Oktober rollen zum zweiten Mal Züge mit "Ausreisenden" (aus den Botschaften in Prag und Budapest) durch Plauen. Der Obere Bahnhof gleicht einer belagerten Festung. Es gibt Gewalttätigkeiten, Verletzte, Verhaftungen.
  • Am Nachmittag des 7. Oktober findet auf dem Otto-Grotewohl-Platz (heute: Tunnel) eine Massendemonstration mit ca. 15.000 Menschen statt. Gewaltsame Versuche durch Polizei, Feuerwehr (Wasserwerfer !) und Hubschraubereinsatz, die Demonstration aufzulösen, scheitern. Damit beginnt in Plauen die politische Wende (einen Tag vor Dresden und zwei Tage vor Leipzig !).
  • Bis weit in den März 1990 hinein fanden in Plauen insgesamt 22 Kundgebungen und Demonstrationen mit teilweise bis zu 25.000 Menschen statt.
  • Am 23. November fahren 18.000 Menschen von Plauen nach Hof. Die eingesetzten Züge haben eine Länge bis zu 13 Waggons. Die planmäßigen Züge kommen schon mit 250 %iger Auslastung in Plauen an. Kraftfahrzeugkolonnen stauen sich bis zu 50 km weit in die DDR zurück.

Es war ein historischer Augenblick, ein "moment of revolution", wie ihn der amerikanische Historiker John Connelly bezeichnet hat. Die Demonstration in Plauen war, da sind sich die Forscher heute einig, einer der wichtigsten Anfänge vom Ende der DDR. "Plauen war die erste ostdeutsche Stadt, die einen geeinten Willen zur Wende ausdrückte; sie war die Einzige, in der der ostdeutsche Umbruch von Anfang an eine Sache der Massen war", lautet das Fazit Connellys.

Die Einwohnerzahl sinkt durch "Ausreisen" auf ca. 70.000 Menschen.

ab 1990

Trotz großer wirtschaftlicher und sozialer Probleme beginnt der langsame Aufbau von Plauen.
Die Einwohnerzahl steigt langsam wieder an (ca. 71.400 Einwohner)

1993

Zu Ehren von Erich Ohser, besser bekannt als E.O. Plauen und die Zeichnungen von "Vater und Sohn", wird die e.o.-Plauen-Gesellschaft gegründet.

1996

in Plauen leben noch ca. 67.500 Menschen

1997

der "Tag der Sachsen" findet in Plauen statt

2001

Nach einem Volksentscheid erhält das Stadtzentrum ein neues Aussehen. Die Stadt-Galerie und die neue Zentralhaltestelle der Straßenbahn werden eröffnet.
Die Einwohnerzahl steigt vor allem durch Eingemeindungen an (ca. 71.200 Einwohner), sinkt aber in den Folgejahren um ca. 600 Einwohner pro Jahr.

2006

in Plauen leben noch ca. 68.600 Einwohner

2007

das alte Stadtbad am Ufer der Weißen Elster soll nach langer Zeit der Rekonstruktion und Erweiterung (seit 2004) eröffnet werden

Plauen wehrt sich intensiv gegen Pläne des sächsischen Innenministeriums, der Stadt im Zuge der Kreisreform den Status einer kreisfreien Stadt zu nehmen.


Wie kommt man nach Plauen ?  

... mit dem Auto

... mit der Bahn

... mit dem Flugzeug

Plauen liegt verkehrsgünstig im Vier-
Länder-Eck von Sachsen-Thüringen-
Bayern-Tchechien an einer Nord-Süd bzw.
West-Ost-Verbindung.

  • aus Richtung München / Stuttgart
    auf den Autobahnen A9 oder A93 bis zum Dreieck Bayerisches Vogtland, weiter auf der A72 bis Plauen-Süd, weiter auf der B92 bis Plauen
  • aus Richtung Frankfurt/Main
    auf der Autobahn A3 bis Würzburg, weiter auf der A70 (über Schweinfurt und Bamberg), weiter auf der Autobahn A9 bis zum Dreieck Bayerisches Vogtland, weiter auf der A72 bis Plauen-Süd und auf der B92 bis Plauen
  • aus Richtung Berlin / Leipzig
    auf der Autobahn A9 bis Schleiz, weiter
    auf der B282 nach Plauen oder auf der Autobahn A9 bis zum Dreieck Bayerisches Vogtland, weiter auf der A72 bis Plauen-Süd und auf der B92 bis Plauen
  • aus Richtung Dortmund / Hannover
    auf der Autobahn A44 bis Kassel, weiter auf der Autobahn A7 bis zum Dreieck Bad Hersfeld, weiter auf der Autobahn A4 bis zum Hermsdoerfer Kreuz, weiter auf der A9 bis Schleiz, weiter auf der B282 nach Plauen oder auf der Autobahn A9 bis zum Dreieck Bayerisches Vogtland, weiter auf der A72 bis Plauen-Süd und auf der B92 bis Plauen
  • aus Richtung Dresden
    auf der Autobahn A72 bis Plauen-Ost, weiter auf der B173 bis Plauen
  • weitere Straßen
    B 92 : Gera - Greiz - Plauen - Schönberg
    B 169 : Cottbus - Riesa - Chemnitz - Plauen
    B 173 : Bamberg - Plauen - Chemnitz - Dresden
    B 282 : Schleiz - Plauen

Plauen ist ein Eisenbahnknotenpunkt
der Strecken ...

  • München - Plauen - Leipzig - Berlin
  • Stuttgart - Nürnberg - Plauen - Dresden - Görlitz (Sachsen-Franken-Magistrale)
  • Karlsbad (TCH) - Plauen - Leipzig - Berlin
  • Weischlitz - Plauen - Gera - Erfurt

Fahrplan-Auskunft der Deutschen Bahn

Plauen hat keinen eigenen Flugplatz,
liegt aber in der Nähe von ...

  • Nürnberg (ca. 170 km)
  • Leipzig (ca. 130 km)
  • Dresden (ca. 150 km)
  • Hof / Saale. (ca. 35 km)

Flugplan-Auskunft der Lufthansa

   

Anfahrtskizze für Plauen:

Anfahrtskizze für Plauen

Routenplanung im Internet


Benzinpreis (Durchschnitt) in Plauen:

die Spritpreise in Plauen


diese Straße(n) ist (sind) gesperrt Baustellenreport Plauen

Plauen im Fernsehen:

       
  zur Zeit sind keine TV-Sendungen über Plauen bekannt


Parkplätze (und Kosten) in Plauen (Stand vom Mai 2006)

Parkhaus Straßberger Tor,
Straßberger Straße
0,30 EUR / 30 min
0,60 EUR / 1 Stunde
1,20 EUR / 2 Stunden
0,80 EUR / weitere Stunde
Parkhaus Klostermarkt-Treff,
Unterer Steinweg
0,30 EUR / 30 min
0,60 EUR / 1 Stunde
1,20 EUR / 2 Stunden
0,80 EUR / weitere Stunde
Parkhaus Kollonaden,
Reichsstraße (Zufahrt Weststraße)
kostenfrei bis 30 Minuten (für Kunden)
0,30 EUR / 1. Stunde
0,50 EUR / weitere Stunde
Parkplätze am Oberen Bahnhof,
Hohe Straße
kostenfrei, ohne Zeitbegrenzung, ohne Parkuhr
(ca. 10 Minuten Fußweg zum Stadtzentrum)
 
City-Parkhaus,
Oberer Steinweg
0,30 EUR / 1. Stunde
0,60 EUR / 2. Stunde
0,80 EUR / weitere Stunde
Parkhaus Stadtgalerie,
Hradschin/Syrastraße
kostenfrei bis 30 Minuten
0,30 EUR / 1. Stunde
0,60 EUR / 2. Stunde
0,80 EUR / weitere Stunde
Parkplatz Neustadtplatz kostenfrei, Parkzeit begrenzt,
Parkuhr benutzen,
auch Reisebusse
Parkplatz Melanchthonstraße für Reisebusse !!!

Hinweis: Alle Angaben und Informationen ohne Gewähr !!!


Was gibt es in Plauen alles zu sehen ?  

Altes Rathaus

Altes Rathaus
Das Alte Rathaus, 1382 erstmals urkundlich erwähnt, ist das Wahrzeichen der Stadt. Beliebtes Fotoobjekt ist der Renaissancegiebel mit der Kunstuhr (aus dem Jahr 1548), der nach einem Stadtbrand Mitte des 16. Jahrhunderts angebaut wurde. Zwischen den Löwen, die die Viertelstunde anschlagen, zeigt eine Kugel die Mondphasen. Beim Stundenschlag bewegt der linke Mann seinen Stab und der rechte Mann seinen Bart. 1784 wurde noch eine Sonnenuhr angebracht. 

Neues Rathaus
Das neue Rathaus wurde zwischen 1912 und 1923 in einer Zeit großer Armut angebaut. Der Rathausturm ist 64 Meter hoch (siehe Bild oben) und bietet seit 1997 wieder einen Rundblick über die Stadt (374 Stufen führen nach oben). 1975 wurde die Eingangshalle modern aufgebaut und erhielt die Glasfront (wird heute übrigens nicht mehr als so schön gefunden).

Neues Rathaus


Spitzenmuseum

Spitzenmuseum
Seit 1984 beherbergt das alte Rathaus das einzige Spitzenmuseum von Deutschland. Die breite Palette der Plauener Spitzen- und Stickereiindustrie fand zu allen Zeiten Interessenten und machte Plauen weltbekannt. Heute werden hier Exponate aus Vergangenheit und Gegenwart der Plauener Spitzenindustrie anschaulich dargestellt.

die Grand Prix - Medaillen zur Weltaustsellung 1900  in Paris

Zur Weltausstellung 1900 in Paris wird die Plauener Spitze am 18. August mit dem "Grand Prix" ausgezeichnet und erlangt damit endgültig Weltruf.

In einer etwas abseits vom Stadtzentrum eingerichteten Schaustickerei wird Plauener Spitze auf historischen Maschinen in traditioneller Technologie hergestellt.

St. Johannis-Kirche
Die St. Johannis-Kirche, 1122 geweiht, ist die älteste Kirche der Stadt und hat alle Ereignisse der Stadtgeschichte irgendwie überlebt. 1224 wurde die Kirche dem Deutschen Ritterorden gestiftet, der die ursprünglich romanische Basilika vermutlich 1230 mit einem Querschiff ausbaute. Die beiden Türme, gebaut um 1250, haben eine Höhe von 52 Meter. 1322 erfolgte der Anbau der Kapelle der Vögte als Grabkapelle. Nach einem Brand 1635 erhielten die Türme barocke Turmhauben. Die dreischiffige Halle mit dem siebenteiligen Sterngewölbe von 1548 gilt als Beispiel hochgotischer Baukunst. 

St. Johannis-Kirche


Luther-Kirche

Lutherkirche
Zwischen 1693 und 1722 als Gottesackerkirche erbaut, ist die Lutherkirche der älteste Zentralbau in Sachsen. Der spätgotische Schnitzaltar aus dem Jahr 1495 (stand bis 1722 in Leipzigs Thomaskirche) gehört zu den bedeutenden sakralen Kunstwerken und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. 1883 erhielt die Kirche den Namen Lutherkirche und wird seit 1893 als Pfarrkirche genutzt.

1989 wurde die Kirche ein Symbol der Wende als am Eingang dieser Kirche ein Meer von Kerzen als Zeichen des friedlichen Widerstandes brannte. 

Malzhaus
Das hierzulande älteste seiner Art noch bestehende Gebäude mit Tonnen- und Kreuzgewölben wurde 1727 - 1730 auf den Grundmauern der Burg der Grafen von Everstein (etwa 1100) gebaut.

Heute finden hier zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt. Unter anderem finden hier Nostalgie-Kinovorstellungen mit zwei Filmprojektoren aus den 20er Jahren des 19 Jh. statt, selbstverständlich sind auch die Filme aus dieser Zeit. 

das Malzhaus


der Tunnel (aufgenommen im Februar 2000, vom Rathaus)

Tunnel
Das Zentrum der Stadt wird von den Einheimischen "Tunnel" genannt, obwohl nirgendwo ein Tunnel zu sehen ist. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das hier befindliche Tal mit dem kleinen Syra-Bach einfach zugeschüttet. Heute fließt die Syra unterirdisch (eben in einem Tunnel).

Bis Oktober 2001 befand sich hier Plauens größte Baustelle: nach einem Volksentscheid wurde hier ein großes Einkaufszentrum nach dem Vorbild des Leipziger Hauptbahnhofs gebaut. 

der Tunnel (aufgenommen 1998, von der Bahnhofstraße)


Nonnenturm
Der Nonnenturm ist ein letzter Rest der Stadtbefestigung von 1200 und steht am Rande des Tunnels. Er diente früher als Wachturm, wurde aber auch als Gefängnis benutzt. Sein Name erinnert an das einst nahe gelegene Nonnenhaus, in dem bis zum 16. Jahrhundert hinein ledige und verwitwete Frauen ohne klösterlichen Zwang miteinander lebten. Heute beherbergt er ein Cafe und eine Weinstube.

Nonnenturm


Vogtland-Theater

Vogtland-Theater
1898 im neoklassizistischen Baustil erbaut, ist das Vogtland-Theater kulturelles Zentrum der Stadt und des Vogtlandes. Obwohl im zweiten Weltkrieg stark zerstört, wurden bereits im Oktober 1945 die ersten Theateraufführungen (1. Vorstellung nach dem Krieg: "Die Hochzeit des Figaro") gezeigt. In den letzten Jahren sorgten aufwendig gestaltete Freiluft-Musicals, wie "Titanic", "Rocky Horror Picture Show", "Jesus Christ Superstar" oder "Aida" (mit echten Elefanten !) für Schlagzeilen. Das Publikum wurde aktiv in die Handlungen einbezogen. Ein echtes Erlebnis. 

Vogtlandmuseum
Das Vogtlandmuseum, seit 1925 in drei prächtigen Bürgerhäusern aus der Zeit von 1780 bis 1800 untergebracht, hat schon viele berühmte Persönlichkeiten der Geschichte beherbergt (u.a. Napoleon, Sachsenkönig Friedrich August). Im Museum kann man eine umfangreiche Sammlung über die geschichtliche und kulturelle Entwicklung der Stadt Plauen und des Vogtlandes besichtigen. In einem frühklassizistischen Festsaal kann man einen wertvollen Wandstuck besichtigen, der die 12 Monate versinnbildlicht.

Vogtlandmuseum


Bärensteinturm

Bärenstein, Bärensteinturm
Einen einmaligen Blick über die Stadt bietet der Bärenstein (432 m).

Seit 1996 ersetzt nun ein Turm aus Stahl den ursprünglichen, im zweiten Weltkrieg zerstörten Turm. Der neue Turm ist 35 Meter hoch (135 Stufen) und wurde aus Spendengeldern (völlig legal) gebaut.

Alte Elsterbrücke

Alte Elsterbrücke
Eine der ältesten Zeitzeugen der Stadt ist die 1244 erstmals (als "pons lapideus") erwähnte Steinbrücke (jetzt: Alte Elsterbrücke). Sie gehörte ursprünglich zur alten Stadtbefestigung, hier wurde der Stadtzoll erhoben. An der Brücke steht seit 1986 eine Nachbildung einer Postmeilensäule, die bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts verwendet wurde und auf die Bedeutung der Brücke als alter Handelsweg hinweist. 

Alte Elsterbrücke


Kemmler

Kemmler
Der Kemmler ist die höchste Erhebung in der Stadt (507 m). Der Aussichtsturm (19 m hoch) wurde 1902 aus quadratischen Granitblöcken errichtet.

Friedensbrücke
Die Friedensbrücke, 1903 - 1905 gebaut, galt bis 1945 als die weitgespannteste Steinbogenbrücke der Welt und ist jetzt immer noch die weitgespannteste Brücke Europas. Ihre Maße: 18 Meter hoch, 17 Meter breit und 90 Meter Spannweite. Obwohl die Brücke im 2. Weltkrieg schwer beschädigt wurde (die Brücke war bis zur Hälfte durchgerissen), steht sie heute noch und ist eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt. 

Friedensbrücke


Oberer Bahnhof

Oberer Bahnhof
Der obere Bahnhof (410 Meter), einst ein architektonisches Prunkstück, wurde 1945 schwer zerstört. Erst 1973, zur 750-Jahr-Feier der Stadt, wurde das neue Gebäude in Betrieb genommen. Damals soll er einer der schönsten und modernsten Bahnhöfe der DDR gewesen sein.

Plauen hat noch vier weitere Bahnhöfe:

... auf der Strecke
Dresden / Leipzig - München / Tchechien

... auf der Strecke Weischlitz - Gera

Plauen - Westbahnhof

Plauen - Unterer Bahnhof (73 Meter)
Plauen - Chrieschwitz
Plauen - Zellwolle


Pionier-Eisenbahn

Park-Eisenbahn (Pionier-Eisenbahn)
Die kleine Eisenbahn mit einer Spurweite von 600 Millimeter ist die einzige Kleinbahn in Deutschland mit elektrischer Oberleitung. 1959 von Bergbauarbeitern an die Kinder übergeben, fährt die Bahn auf einer Strecke von einem Kilometer ihre Runden. Der Betriebsdienst wird seit der ersten Runde während der Zeit von April bis Oktober von Kindern und Jugendlichen in ihrer Freizeit durchgeführt. Im Innenraum des Gleisoval befindet sich außerdem noch ein Verkehrsübungsplatz für Kinder (Jumicar) und ein Minigolfgelände. 

Park-Eisenbahn


Plauener Straßenbahn

Plauener Straßenbahn
1894 begann in Plauen ein neues Verkehrszeitalter. Zwischen dem oberen und unteren Bahnhof verkehrte die Straßenbahn. Eine Besonderheit ist die Bahnhofstraße, die ein Gefälle von 1:13,5 aufweist. Bis 1960 hielt man es für zu riskant, dort mit Beiwagen zu fahren. Schließlich rasten hier am 07. April 1901 zwei Triebwagen führerlos zu Tal.

die Bierelektrische (Straßenbahn)
Schon mal mit einer Straßenbahn gefahren, wo es Faßbier (und andere Getränke) gibt ? Nein ? Dann ist die Bierelektrische genau richtig. Die Bahn fährt gemütlich von einem Ende zum anderen Ende der Stadt, solange das Geld reicht. Ein echtes Vergnügen !

die Bierelektrische


ich suche noch ein passendes Bild vom Bergwerk

Alaunbergwerk "Ewiges Leben"
Hier vermitteln sachkundige Führer einen Einblick in den historischen Bergbau, dem Abbau und der Verwendung des Alaunschiefers. Im 2. Weltkrieg diente das Bergwerk auch als Luftschutzbunker.

"Oh, wie groß, wie schön ist Plauen !"
"Gelebt habe ich nicht in dieser Stadt ? ... Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher."

(Die letzten Zeilen des Buches über die Stadt Plauen)

In eigener Sache

weitere Links zu Plauen:

die "offizielle" Homepage der Stadt Plauen
Plauener Veranstaltungen
Infos zur Stadt Plauen
Straßenbahn der Stadt Plauen
Infos zur Park-Eisenbahn in Plauen


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